Verkehrsprojekt Deutsche Einheit Nr. 8

600 Meter langer Lärmschutz-Lückenschluß entlang der Bochumer Straße in Leipzig

Laute Fundamentgründungen tagsüber ab 21. Juni • Arbeiten während Gleisperrungen • Es begann mit der Übergabe einer Unterschriftensammlung beim Anwohner-Baustellenfest der DB

Eine neue Lärmschutzwand in Leipzig mit dem Namen „LSW 4.7“ wird entlang der Bochumer Straße im Bereich des Güterrings zwischen Mockau und Thekla verlaufen, an der Eisenbahnstrecke 6369 von Wiederitzsch nach Leipzig-Engelsdorf. Hier stehen auf beiden Seiten Wohnbebauung und Kleingärten. Die Wand beginnt im Anschluss an die „LSW 4.6“ an der Dortmunder Straße mit 4 Metern Höhe über Schienenoberkante (SO) und wird kurz vor der bestehenden Wand in Thekla auf 2 Meter über SO abgestuft. Die Investition beträgt 1,8 Millionen Euro.

 Ursprünglich war hier keine Wand vorgesehen, weil dieser Streckenabschnitt kein Teil von großen Modernisierungsprojekten ist, bei denen immer alle Aspekte der Streckenertüchtigung, auch der Lärmschutz, einfließen. Im August 2017 übergaben Anwohnende während eines Baustellenfestes für Anrainer und Interessierte in Leipzig-Mockau der Bahn-Projektleitung eine Unterschriftensammlung. Ihre Forderung: Bau eines Lückenschlusses der Lärmschutzwand zwischen den beiden Projekten „Einbindung VDE 8.2/8.3 in den Knoten Leipzig“ und „Umbau Bahnhof Thekla“ am Güterring der DB AG. Es handelt sich um etwa 600 Meter. Daraufhin wurden Planungs- und Genehmigungsschritte eingeleitet. Im Antwortschreiben der Projektleitung steht ein vorsichtig formulierter Fertigstellungstermin: Ende 2021 könnte die Lücke geschlossen sein.

 Nun wird gebaut. Damit die erheblichen Materialtransporte nicht über enge Straßenzufahrten erfolgen, wird die Baustelle ab dem Bahnhof Mockau vom Gleis aus beliefert. Es werden 143 Pfosten gegründet und gestellt sowie darin hochabsorbierende Alu-Elemente eingefügt. Der Bau muss eng mit dem Bahnbetrieb abgestimmt werden, denn es kann meist nur gebaut werden, wenn keine Züge fahren. Am Sonntag (20.06.2021) werden mit einem Vibrationsrüttler die letzten der 8 Meter langen stählernen Fundamenthülsen für die Pfosten in den Boden gebracht. Ab Montag muss eine Schlagramme tagsüber zum Einsatz kommen, um sie auf die erforderliche Tiefe zu bringen. Im Juli werden die Pfosten gestellt und einbetoniert.

Die drei mit der Wand zu überquerenden Eisenbahn-Brücken erfordern spezielle Konstruktionen. Über die Rosenow- und Wilhelm-Busch-Straße wird die Wand mittels Torsionsbalken geführt. Das ist ein seitlich neben den Bahn-Brücken errichteter Stahlbetonbalken, auf dem die Wand montiert wird. Im August werden an vier Stellen für die Torsionsbalken Gründungen eingebracht, was wieder Lärm verursacht. Auf der Eisenbahnbrücke über die Friedrichshafener Straße kann die Lärmschutzwand direkt auf dem bestehenden Bauwerk verankert werden.

Farblich wird sich die Lärmschutzwand mit verschiedenen Grüntönen in die Umgebung einpassen. Nichts Neues zur geplanten Fertigstellung: Ende 2021.

Wortlaut des Schreibens vom 31.08.2017 der DB-Projektleitung für die Einreichenden der Unterschriftensammlung: Errichtung einer zusätzlichen Lärmschutzwand im Bereich des Güterrings zwischen Mockau und Thekla: 

Im Rahmen eines Baustellenfestes am 05.08.2017 auf der Baustelle in Leipzig-Mockau wurde der Projektleitung der DB Netz AG eine Unterschriftensammlung mit der Forderung nach dem Lückenschluss der Lärmschutzwand zwischen den beiden Projekten „Einbindung VDE 8.2/8.3 in den Knoten Leipzig“ und „Umbau Bahnhof Thekla“ am Güterring der DB AG übergeben. Durch die zuständige Projektleitung wurde diese Forderung intensiv geprüft und die grundsätzliche Realisierbarkeit in planrechtlicher Sicht und im Hinblick auf die Finanzierbarkeit dieser ca. 600 m langen zusätzlichen Lärmschutzwand mit dem Eisenbahn-Bundesamt abgestimmt. 

Das Eisenbahn-Bundesamt hat grundsätzlich Zustimmung zu dieser zusätzlichen Maßnahme unter dem Vorbehalt signalisiert, dass die zu erstellenden Antragsunterlagen tatsächlich genehmigungsfähig sind. 

Mittlerweile wurde für den betroffenen Bereich das Schalltechnische Gutachten erstellt. Auf dieser Basis wird derzeit die Ausschreibung der Planungsleistungen für die erforderliche Entwurfs- und Genehmigungsplanung, die Erstellung des Mittelantrags für die zusätzlichen Bundeshaushaltsmittel und für die Bau-Ausschreibung vorbereitet. 

Höchstwahrscheinlich wird die DB Netz AG im II. Quartal 2019 die Anträge auf Planfeststellung und auf Freigabe der Bundesmittel beim Eisenbahn-Bundesamt einreichen. Nach Vorliegen der beiden Genehmigungen werden die Bauleistungen ausgeschrieben und die erforderlichen Sperrpausen beantragt. Ziel ist es, die zusätzliche Lärmschutzwand spätestens bis Ende 2021 errichtet zu haben. Dieser Zeitplan steht jedoch unter dem Vorbehalt der rechtzeitigen planrechtlichen Genehmigung und der rechtzeitigen Sicherstellung der Finanzierung. Mit freundlichen Grüßen, Projektleiter

Informationen zum Projekt auch unter https://www.vde8.de/knoten-leipzig

https://www.vde8.de

Downloads

Leipzig Mockau, Pfostengründungen Lärmschutzwand 4.7, ein Gleis gesperrt
1506/15/2021, 15:37:012021

Leipzig Mockau, Pfostengründungen Lärmschutzwand 4.7, ein Gleis gesperrt

Foto: DB AG/Bastian Rülicke

Leipzig, Vibrationsgründung für LSS 4.7: Kirste Steven (l.), Holger Körner
1606/16/2021, 15:37:032021

Leipzig, Vibrationsgründung für LSS 4.7: Kirste Steven (l.), Holger Körner

Foto: Frank Kniestedt

Leipzig, Bochumer Straße, Einbringen von Gründungshülsen (8 m lang, 70-60 cm) für Lärmschutzwandpfeiler
1606/16/2021, 15:37:252021

Leipzig, Bochumer Straße, Einbringen von Gründungshülsen (8 m lang, 70-60 cm) für Lärmschutzwandpfeiler

Foto: Frank Kniestedt

Leipzig, Vibrationsgründung für LSS 4.7: Kirste Steven (l.), Holger Körner haben genau gemessen
1606/16/2021, 15:37:072021

Leipzig, Vibrationsgründung für LSS 4.7: Kirste Steven (l.), Holger Körner haben genau gemessen

Foto: Frank Kniestedt