Verkehrsprojekt Deutsche Einheit Nr. 8

Modernisierung der Bahninfrastruktur im Knoten Halle (Saale)

Der seit 2014 laufende Ausbau des Bahnknotens Halle umfasst den Aus- und Neubau von Gleisen, Stellwerkstechnik, Oberleitungsanlagen, Brücken und Haltepunkten. Dies kommt den Reisenden und der Wirtschaft zugute. Anwohner erhalten Schallschutz. Alte Stellwerke werden durch neue, moderne elektronische Stellwerke (ESTW) ersetzt. Im alten Spurplan durften die Züge teilweise nur mit einer Geschwindigkeit von 40 km/h fahren. Nach dem Umbau fahren sie im Bereich des Bahnknotens 80 bis 160 km/h schnell. So bleiben die auf den neuen Schnellfahrstrecken gewonnenen Fahrzeitgewinne erhalten.

Das Gesamtvorhaben wird die Bedeutung des Eisenbahnstandorts Halle weiter stärken – als Übergangspunkt zwischen dem Fern- und Regionalverkehr und als zentraler Umschlagpunkt für den Güterverkehr im Osten Deutschlands.

Zahlen und Fakten

Bauabschnittslänge
9 km
Gleise
50 km
Weichen
ca. 200 Stück
Bahnsteige Neubau
7
Bahnsteige Anpassung
infolge Spurplanänderung
Kreuzungsbauwerk (KRBW) Strecke 6350, km 1,807
Länge ca. 86 m
Neubau/Sanierung Ingenieurbauwerke
9
Stützwand am Gleis 318
72 m
Stützwand am EÜ Birkhahnweg
172 m
ESTW
6 Neubauten
Schaltposten
1 Neubau
Trafostationen
2 Neubauten
Fernwirkanlagen
2 Stück
Entwurfsgeschwindigkeit
80/100 bis 160 km/h
Inbetriebnahme Zugbildungsanlage (ZBA) Inbetriebnahme
6/2018
Inbetriebnahme Durchbindung VDE 8
12/2017
Inbetriebnahme Innerer Knoten mit Hauptbahnhof
01/2021
IBN äußerer Knoten Halle/ESTW Halle Rosengarten
11/2021
Abschluss Halle Rosengarten
07/2023
Streckenkarte Bahnknoten Halle (Saale) Grafik: DB AG

Projektziele

  • Änderung des Spurplans in mehreren Bauabschnitten (50 Kilometer Gleis und 200 Weichen)
  • Anpassung von Tiefbau, Entwässerung, Oberleitung, Weichenheizung
  • Neubau der Unterzentrale Halle Hauptbahnhof (Ost) und Erweiterung Unterzentrale Halle Hauptbahnhof (West)
  • Neubau und Anpassung von Bahnübergangssicherungsanlagen
  • Neubau und Anpassung von Personenverkehrsanlagen (z.B. Bahnsteige) in Halle Hauptbahnhof und weiteren Verkehrsstationen in den Streckenbereichen
  • Beseitigung eines Bahnübergangs durch Kombination einer Eisenbahnüberführung über einem Gehweg und der Straßenüberführung B 100
  • Neu- und Umbau von Eisenbahnüberführungen, Kreuzungs- und Stützbauwerken Neubau eines Schaltpostens, zweier Trafostationen und Fernwirkanlagen
  • Durchführung von aktiven und passiven Schallschutzmaßnahmen, Schaffung von Ausgleichsmaßnahmen


Mit der Eröffnung der Schnellfahrstrecken Erfurt–Halle/Leipzig 2015 und München – Halle/Leipzig–Berlin 2017 wurde die Saalestadt Teil des Hochgeschwindigkeitsnetzes der Deutschen Bahn. 2018 nahm in Halle eine der modernsten Zugbildungsanlagen (Rangierbahnhof) Europas die Arbeit auf. Ende 2019 geht im Hauptbahnhof nach der modernisierten Ost- auch die Westhalle in Betrieb. Damit kommen die Hauptarbeiten im inneren Bereich des Bahnknotens zum Abschluss. Die Bauarbeiten verlagern sich in die äußeren Bereiche.

Elektronisches Stellwerk (ESTW) mit Spurplanumbau

Mit dem Ausbau des Knotens Halle geht eine grundlegende Modernisierung der Gleisanlagen und der Bahntechnik einher. Die wichtigsten Vorhaben: der vorhandene Spurplan wurde optimiert und der gesamte Knoten mit elektronischer Stellwerkstechnik (ESTW) und neuer Oberleitungsanlage ausgerüstet.

Knoten Halle: Stellwerke und Stellwerksbereiche (Video: DB AG)

Projektinhalte im Knoten Halle

Der Ausbau umfasst den Neubau von Gleisen, Oberleitungsanlagen, Weichen, Stellwerksgebäuden, Bahnübergängen und Eisenbahnüberführungen. Alte Stellwerke werden durch moderne Technik ersetzt. Mehrere neue elektronisches Stellwerke werden künftig den Zugverkehr im Knoten Halle steuern – angeschlossen an die Betriebszentrale Leipzig.

Die Bahnsteiganlagen des Hauptbahnhofs Halle (Saale) werden in Abhänigkeit vom Spurplanumbau, von der bestellten Regellänge und von der perspektivischen Nutzung umgebaut. Der Spurplanumbau ist ursächlich für die Bahnsteigerneuerung. Die zukunftsorientierte Infrastruktur und die Vereinfachung des Spurplans wird letztlich dazu beitragen, den Unterhaltungsaufwand an den baulichen und technischen Anlagen zu senken. Bei dem Vorhaben werden zudem die modernsten europäischen Standards, sogenannte TSI-Festlegungen, berücksichtigt. Dies sind technische Vorschriften mit Gesetzescharakter, die von der Europäischen Kommission festgelegt wurden. Sie gelten für den europaweiten Eisenbahnverkehr, um Interoperabilität - ein durchgängig zu betreibendes Eisenbahnsystem – zu erhalten. Sie betreffen unter anderem Bahnsteige, Energie, Zugsteuerung, Zugsicherung.

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