Der Grundgedanke der Brückenentwürfe der Neubaustrecke Ebensfeld–Erfurt war die Minimierung des Eingriffs in die Talräume und eine größtmögliche Transparenz zur optimalen Einbindung der Bauwerke in die reizvollen Landschaften der Freistaaten Bayern und Thüringen. Die Brücken überspannen in der technisch größt möglichen Spannweite die Täler, um den Talraum nicht zu beeinträchtigen. Die Herausforderung war es eine Verbindung zwischen Natur, Technik und Mensch zu schaffen. Die Grümpeltalbrücke und die Talbrücke Froschgrundsee sind mit 270 Metern die am weitesten gespannten Eisenbahn-Betonbogenbrücken Europas. Die Brücken der Neubaustrecke sind mit Geschwindig- keiten bis zu 300 km/h befahrbar.
Ästhetisch, stabil und wartungsarm – diese Hauptmerk- male zeichnen die integralen bzw. semi-integralen Brücken der Neubaustrecke aus, die Grubentalbrücke und die Rahmenbrücke der Talbrücke Weißenbrunn am Forst. Damit heben sie sich deutlich von den bisher konventionell errichteten Talbrücken der Bahn ab. Semi-integrale Bauweise bedeutet, dass dabei im Wesentlichen auf konventionelle Lager zwischen dem Unterbau (Pfeilern und Widerlagern) und dem Überbau (Brückendecke) verzichtet wird – sozusagen eine Konstruktion aus einem Guss. Die Brückenbau-Ingenieure an der Neubaustrecke des VDE 8 haben vielen Innovationen zum Durchbruch verholfen, die Auswirkungen auf den zukünftigen Bau von Talbrücken bei der DB AG haben werden.
29 Talbrücken
in einer Gesamtlänge von 12 Kilometern sind entstanden – 11 in Bayern, 18 in Thüringen. Die Ilmtalbrücke ist mit einer Länge von 1.681 Metern die längste Brücke Thüringens.
In vielen weiteren Bereichen sind beim Bau der Strecke ingenieurtechnische Maßstäbe gesetzt worden: bei Sicherheit, Schall- und Umweltschutz und Streckenbau und -ausrüstung.