Verkehrsprojekt Deutsche Einheit Nr. 8

Oberbau

Das Prinzip Feste Fahrbahn

Auf der Neubaustrecke liegen die Schienen fast ausschliesslich auf Betonplatten – nicht mehr auf Schotter. Das Prinzip nennt sich Feste Fahrbahn und hat viele Vorteile. Die Schienen können auf den Platten millimetergenau verlegt werden. Die Feste Fahrbahn ist wartungsarm und bietet über Jahrzehnte einen sehr guten Fahrkomfort, was für den Hochgeschwindigkeitsverkehr ein wesentliches Qualitätsmerkmal ist. Wie entsteht nun aus den einzelnen Platten eine Eisenbahnlinie? Ganz einfach: Die Gleistrageplatten werden wie Dominosteine hintereinander verlegt – auch auf Brücken und in Tunneln. Der Gleisbau geht so viel schneller voran als bei der konventionellen Schotter-Bauweise. Die einzelnen Platten wiegen jeweils rund fünf Tonnen und sind in einem Thüringer Betonwerk maßgenau hergestellt worden – insgesamt 40.000 Stück.

Auf der Neubaustrecke Ebensfeld – Erfurt wurden insgesamt 196 Kilometer Feste Fahrbahn errichtet.


Vorteile:

  • Körperschallreduktion/Kraftspitzenverteilung durch elastische Trennschicht Dimensionierung nach Projektanforderung
  • exakte Gleistragplattenproduktion Gleistragplatten schnell auswechselbar und unbegrenzt regulierbar
  • Geringes Fehlerpotenzial durch einfachen Herstellungsprozess
  • optisch ansprechend durch Sichtbetonqualität
Abbildung SEQ Abbildung \* ARABIC 1 Feste Fahrbahn: Regelquerschnitt auf Erdkörper mit Oberbau und Oberleitungsanlage Grafik: DB AG

Bauablauf

1. Gründung der Fundamente für die Oberleitungsmasten  

2. Stellen der Oberleitungsmaste, Gründung der Fundamente für die Lärmschutzwände, Einbau der Mittenentwässerung für die Feste Fahrbahn

3. Kabeltiefbauarbeiten (Errichtung Gleisquerungen und der Kabeltroggefäßsysteme rechts und links der Strecke)

4. Aufbereitung der vorhandenen FSS (Abtrag der unbrauchbaren oberen Schicht und Einbau Neumaterial gem. Aufbau für FF System Bögl)

5. Einbau der HGT (Hydraulisch gebundene Tragschicht)

6. Einbau der Gleistragplatten (GTP) System Bögl (grob ausgerichtet)

7. GTP (Herstellung Endlage entsprechend Vorgabe Trassierung)

8. Herstellung der kraftschlüssigen Verbindung zwischen HGT und GTP durch Untergießen der GTP (Endlage) und Vergießen der Koppelfugen

9. Herstellung der Längskopplung der Gleistragplatten (6 Spannschlösser)

10. Vergießen der Koppelfugen

Die Systeme Feste Fahrbahn

Die Neubaustrecke VDE 8.1 verläuft weitgehend gerade und hat, trotz der Querung des Thüringer Walds, wenig Steigung – ideale Voraussetzungen für das System Feste Fahrbahn.

Es kommen Betonplatten von zwei Herstellern zum Einsatz. Feste Fahrbahn ÖBB-PORR, benannt nach der Österreichischen Bundesbahn (ÖBB) und dem Hersteller PORR AG, und das System Feste Fahrbahn Bögl, benannt nach dem Hersteller Max Bögl.