Verkehrsprojekt Deutsche Einheit Nr. 8

Feste Fahrbahn System ÖBB-PORR

Die Feste Fahrbahn System ÖBB-PORR, basiert auf entkoppelten und elastisch gelagerten Gleistragplatten (GTP).

Gegen Abheben bzw. Verdrehen wurden zwei konisch ausgebildete Vergussöffnungen je Gleistragplatte angeordnet. Die entkoppelte bzw. elastische Lagerung wird durch ein an der Unterseite bzw. an den Vergussöffnungsinnenseiten der Gleistragplatte aufgeklebte PU-Gummigranulatschicht erreicht. Die Fertigteilplatten werden in Stahlschalungen hergestellt, um ein möglichst hohes Maß an Präzision zu erzielen. Schallabsorber können entsprechend Anforderungskatalog zum Bau der Festen Fahrbahn auf der Gleistragplatte problemlos verlegt werden.

Das System kommt auf Erdbauwerken, Brücken, Masse-Feder-Systemen und in Tunneln zum Einsatz.

Aufbau - Gleistragplatte System ÖBB/PORR (Grafik: PORR AG)

Zahlen und Fakten

Länge
5,16 m (2,56 bis 5,16 m)
Breite
2,40 m (2,10 bis 2,40 m)
Dicke
160 mm (160 / 240 mm)
Konstruktionshöhe
Schienentyp UIC 60 (SOK-OK Unterbeton): bei Verguss bewehrt >= 473 mm, bei Verguss unbewehrt >= 433 mm
Öffnungen
0,91 x 0,64 m (oben) 0,87 x 0,60 m (unten)
Gewicht
50,00 KN (roh) 51,40 KN (mit Vossloh 300-1)
Typen
Gerade (R>3697 m) Radien (R=200 bis 3697 m)
Vergussbetondicke
bewehrt >= 80 mm, unbewehrt >= 40 mm
Schienenstützpunkte
je GTP 8 Paare Schienenstütz- punkte, Abstand 650 mm

Die Vorteile des Systems:

  • wartungsarmes System geeignet für Schwerlasttransporte, Güterverkehr und Personentransporte für Hochleistungs- und Hochgeschwindigkeitsstrecken
  • Körperschallreduktion durch die elastische Trennschicht. Außerdem werden Spannungsrisse, die durch Kriechen, Schwinden oder Temperaturschwankungen entstehen können, vermieden
  • höchste Präzision in der Produktion der Gleistragplatten (GTP)
  • durch ein ausgeklügeltes Qualitätssicherungssystem wird eine gleich bleibend hohe Qualität sichergestellt und auch dokumentiert
  • der hohe Vorfertigungsgrad ermöglicht eine schnelle Verlegung
  • die hohe Frühfestigkeit des selbstverdichtenden Vergussbetons, der erschütterungsfrei eingebracht wird, führt zu einer schnellen Betonierleistung
  • die Möglichkeit der uneingeschränkten Setzungsregulierung im Bedarfsfall
  • Austausch der Gleistragplatten (GTP) innerhalb weniger Stunden möglich
  • die geringe Bauhöhe und Baubreite sind auch für kleinere Tunnelquerschnitte geeignet
  • die Gleistragplatten (GTP) können mit entsprechenden Dübeln ausgestattet werden, die ein präzises nachträgliches Montieren von Ausrüstungen auf der glatten und ebenen Oberfläche des Betonfertigteiles ohne zu bohren ermöglicht


Unterkonstruktionen

1. Tunnelsohle

Tunnelsohlen sind in der Regel setzungsfrei bzw. -arm und sind somit eine ideale Unterkonstruktion für die Feste Fahrbahn. Hier kann das System direkt auf der Sohle hergestellt werden. Alle 50 Meter bzw. in den Portalbereichen alle 25 Meter werden zur Oberflächenentwässerung Halbschalen diagonal in den Vergussbeton eingelegt. Die verbleibenden Freiräume zu dem Aufbeton werden in der Regel aufgeschottert bzw. mit Füllbeton verschlossen.

2. Brücke

Brückentragwerke können analog zur Tunnelsohle als direkte Unterkonstruktion für die Feste Fahrbahn dienen. Die Horizontalkräfte werden z.B. sicher über Schubnoppen in die Brückenkonstruktion abgetragen.

3. Erdbauwerk

Die Verlegung auf Erdbauwerken erfolgt auf einer Lastverteilplatte (LVP) oder einer hydraulisch gebundenen Tragschicht (HGT). Durch den hohen Vorfertigungsgrad der GTP und den nur relativ kleinen Vergussöffnungen sind die Beeinträchtigungen der Qualität durch Witterungseinflüsse sehr gering. Dies gilt natürlich auch für die Verlegung auf Brückenbauwerken.