In vielen Bereichen sind beim Bau der Strecke ingenieurtechnische Maßstäbe gesetzt worden: bei Sicherheit und Schall- und Umweltschutz, Streckenbau und -ausrüstung, beim Bau der Brücken. Auch die Tunnelbauwerke sind Meilensteine des Eisenbahnbaus: Auf der Neubaustrecke Ebensfeld – Erfurt, der VDE 8.1 NBS, sind 22 Tunnel in einer Gesamtlänge von 41 Kilometern entstanden – acht in Bayern, 14 in Thüringen. Darunter befindet sich der drittlängste Eisenbahntunnel Deutschlands, der Bleßbergtunnel mit einer Länge von 8,3 Kilometern.
Der Tunnel Höhnberg war im August 2012 der letzte Tunnel der Neubaustrecke, der durchschlagen wurde. Im Mai 2013 floss dort der letzte Beton – alle Tunnel waren damit im Rohbau fertig: Die Heilige Barbara, die Schutzpatronin der Bergleute, stand den Geologen und Mineuren an der Strecke zwischen Bayern und Thüringen traditionell zur Seite.
Geologie
Die Planung von Tunnelbauten setzt komplexe Ingenieurleistungen voraus. Zunächst müssen die geologischen Verhältnisse genau erkundet werden, unter anderem Gebirgsbeschaffenheit, deren Spannungen und die Bergwasserverhältnisse. Die verschiedensten geologischen Formationen mussten durchfahren werden. Nach der Planung ist eine enge Zusammenarbeit zwischen Geologen und Tunnelbauern vor Ort nötig, um das Baugrundmodell laufend zu aktualisieren und die Bautechnik ständig anzupassen. Durch diese interdisziplinäre Zusammenarbeit ist eine sichere und wirtschaftliche Bauausführung gewährleistet.
Moderne laser- und computergestützte Vermessungsmethoden sicherten den jeweiligen Tunneldurchschlag an der vorberechneten Stelle.