Die Neubaustrecke (NBS) Ebensfeld – Erfurt ist als regelspurige, zweigleisige, elektrifizierte Eisenbahnstrecke für den hochwertigen Reise- und Güterverkehr konzipiert. Sie hat eine Gesamtlänge von 107 Kilometer.
Die Neubaustrecke (NBS) Ebensfeld – Erfurt ist als regelspurige, zweigleisige, elektrifizierte Eisenbahnstrecke für den hochwertigen Reise- und Güterverkehr konzipiert. Sie hat eine Gesamtlänge von 107 Kilometer.
Die Trassierung ist für eine Höchstgeschwindigkeit von 300 km/h ausgelegt. Der Oberbau wird als so genannte „Feste Fahrbahn“ ausgeführt. Die NBS verläuft durch 22 Tunnel mit 41 Kilometer und über 29 Talbrücken mit 12 Kilometer Gesamtlänge. Hinzu kommen 5 Kilometer Verbindungsstrecken zur Anbindung des Bahnhofs Coburg an die NBS. Die Strecke verläuft von Ebensfeld zunächst, rund 34 Kilometer, auf bayerischem Gebiet durch die Mainebene und anschließend östlich an Coburg vorbei. Die Stadt wird jedoch nicht links liegen gelassen, sondern über zwei Verbindungskurven bei Niederfühlbach und Dörfles-Esbach angeschlossen. Vom Froschgrundsee an der bayerisch/thüringischen Landesgrenze kommend, erreicht die Neubaustrecke nordwestlich von Grümpen den Überholbahnhof Theuern. Der Brücke über das Truckenthaler Wasser schließt sich der rund 8,3 Kilometer lange Bleßbergtunnel an.
Er durchquert den Bleßberg (862 Meter) und den Rennsteig nahe der Pechleite (838,5 Meter). Der Scheitelpunkt der Strecke liegt bei Goldisthal. Hier wechseln sich Brücken über tief eingeschnittene Täler und Tunnel ab. Nördlich der Oelze fällt die Trasse wieder ab. Der rund 7,4 Kilometer lange Silberbergtunnel unterquert Großbreitenbach und das unter Schutz gestellte Obere Möhrenbachtal. Eine 1.681 Meter lange Brücke überspannt das Tal der Ilm zwischen Langewiesen und Gehren.
Es schließt sich auf dem Wümberg der Haltepunkt Ilmenau an. Bei Trassdorf treffen die Eisenbahn- Neubaustrecke und die Trasse der Autobahn A 71 aufeinander. Auf rund 23 Kilometern werden beide Verkehrswege parallel geführt. Westlich von Molsdorf und Möbisburg über Erfurt-Bischleben führt die Trasse in Richtung Erfurt. Durch diesen Bogen wird das Wassergewinnungsgebiet Möbisburg geschont. Zwischen den Erfurter Stadtteilen Bischleben und Hochheim erreicht die Neubautrasse die bestehende Bahnstrecke Bebra–Erfurt, die Westeinfahrt der Bahn in die Landeshauptstadt. Dieser dreigleisige Teil erhält zwei zusätzliche Neubaustrecken-Gleise.
Erstmals schafft die Neubaustrecke einen direkten Schienenweg von Franken in die Thüringische Landeshauptstadt. In Erfurt wird die Nord-Süd-Linie verknüpft mit Linien aus Richtung Frankfurt am Main und Kassel, nach Gera und Chemnitz sowie nach Dresden über Leipzig.
Die Reisezeiten im Regional- und Fernverkehr schrumpfen dadurch deutlich. Die Fahrzeiten für die ICE-Verbindungen werden sich in der Relation Nürnberg – Erfurt künftig auf rund eine Stunde verkürzen. Damit wird auf dieser Teilstrecke des VDE 8 ein erheblicher Teil der angestrebten Fahrzeitverkürzung von zweieinhalb Stunden von München nach Berlin auf ca. vier Stunden erzielt. Mit der Inbetriebnahme der Aus- bzw. Neubau-Strecken München – Nürnberg für bis zu 300 km/h sowie Leipzig/Halle – Berlin für 200 km/h wurden im Jahr 2006 auf angrenzenden Strecken der Gesamtverbindung bedeutende Fortschritte erzielt.