Verkehrsprojekt Deutsche Einheit Nr. 8

Unstruttalbrücke

Die Brücke überspannt das weitläufige Unstruttal nördlich der Gemeinden Karsdorf und Wetzendorf und verbindet den Ab­schnitt zwischen dem Bibra­ und dem Osterbergtunnel. Sie ist die zweitlängste Brücke im Netz der Deutschen Bahn.

Es entstand ein markantes, weithin wahrnehmbares Bauwerk, das sich mit seinem schlanken und strukturierten Erscheinungsbild gut in die Landschaft einpasst. Die Unstruttalbrücke wurde in semi­in­ tegraler Bauweise errichtet. Die Fahrbahn verläuft auf hintereinan­ der liegenden fugen­ und lagerlosen Stahlbeton­Trägern. An deren Enden wird die Temperaturverformung durch spezielle Vorrich­ tungen aufgenommen. In der Mitte der vier 580 Meter langen Träger stützt sich die Konstruktion auf große Stahlbetonbögen in Form eines umgedrehten „V”. Die Bögen sind im Scheitelbereich fest mit den Trägern verbunden. Neben den grazilen Bögen ent­ standen 41 ebenso schlanke Pfeiler. Die Fundamente ruhen auf Großbohrpfählen, die in bis zu 40 Meter Tiefe reichen.

Unstrut-Talbrücke (Foto: DB AG)

Zahlen und Fakten

Bauwerkslänge
2.668 m
Bauart
semi­integral/Spannbetonhohlkasten aus 6 Durchlaufträgern + 4 Bögen
Breite
13,95 m bis 15,93 m im östlichen Teil
Maximale Höhe
49 m
Stützweiten
3 x 58 m – 4 x 58 m – 116 m – 4 x 58 m – 4 x 58 m – 116 m – 4 x 58 m – 4 x 58 m – 116 m – 4 x 58 m – 4 x 58 m – 116 m – 4 x 58 m – 3 x 58 m
Bogenstützweiten
108 m

Tragwerk

Die Konstruktion der Unstrut-Talbrücke wird nach aktuellem Stand der Ingenieurbaukunst errichtet. Die Fahrbahn verläuft auf hintereinander liegenden fugen- und lagerlosen Stahlbeton-Trägern. An deren Enden wird die Temperaturverformung durch spezielle Vorrichtungen aufgenommen.

In der Mitte von vier 580 Meter langen Trägern stützt sich die Konstruktion auf große Stahlbetonbögen in Form eines umgedrehten V mit einer Spannweite von 108 Metern. Die Bögen sind im Scheitelbereich fest mit den Trägern verbunden. In Querrichtung teilt und spreizt sich der Bogen. Dadurch erhält er eine große Stabilität in alle Richtungen.

Neben den grazilen Bögen entstehen 41 ebenso schlanke Pfeiler, die eine Regelstützweite von 58 Metern ermöglichen. Die Widerlager, Pfeiler und Bögen werden tief im anstehenden Buntsandstein gegründet. Die Fundamente ruhen meist auf so genannten Großbohrpfählen aus Beton, die in bis zu 40 Metern Tiefe reichen.

Unstrut-Talbrücke Ansicht (Grafik: DB AG)
Unstrut-Talbrücke (Foto: DB AG)

Das Bauverfahren

In einem ehemaligen Tagebau muss der Boden dynamisch verdichtet werden. Die Fahrbahnträger entstehen als Spannbetonüberbau abschnittsweise von den beiden Endpunkten, den Widerlagern her. So genannte Vorschubgerüste arbeiten sich dabei taktweise über das Tal. Vorauseilend werden die Pfeiler und Bögen errichtet, auf die sich dann der fertige Überbau stützt.

Der Baustellenverkehr erfolgt aus dem öffentlichen Raum hinein in ein Baustraßennetz, das meist vollständig zurückgebaut wird. Die Zufahrt Ost verbleibt als Rettungsweg zum Westportal des Osterbergtunnels. Fünf Wirtschaftswege und die Dissau müssen verlegt werden, wobei die neue Dissau naturnah ohne Befestigung verbleibt. Zur Dämpfung der Zuggeräusche erhält die Fahrbahn durchgehend eine Schalldämmmatte unter den Gleisen. Zusätzlich werden die Ortschaften Wetzendorf und Karsdorf im Süden durch eine Schallschutzwand abgeschirmt. Großflächige Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen kompensieren den unvermeidlichen Eingriff in die Natur. Alle Arbeiten werden entsprechend des Planfeststellungs-beschlusses durchgeführt, an dem alle betroffenen Kommunen, Behörden und Bürger mitgewirkt haben.

Unstrut-Talbrücke (Foto: DB AG)