Verkehrsprojekt Deutsche Einheit Nr. 8

Osterbergtunnel

Das Projekt Osterbergtunnel schließt sich an die Unstruttalbrücke (Länge: 2.668 Meter, Höhe: 50 Meter) an.

Ein kurzer Voreinschnitt (Länge: 43 Meter) schaffte den Zugang zu zwei Tunnelröhren von je 2082 Meter Länge. Sie münden auf der Ostseite in einen 18 Meter tiefen Voreinschnitt. Auf 500 Meter Länge steigt die Trasse bis auf Geländehöhe an und bindet an das später in Angriff zu nehmende Streckenlos im Osten an.

Zum Leistungsumfang des Bauloses Osterbergtunnel gehören u.a. die beiden Portalbauwerke, die Anlage zur Oberflächenentwässerung, Bahnseitenwege und Rettungszufahrten und eine Stützwand, angrenzend an das FFH-Gebiet „Trockenhänge bei Steigra“.


Regelquerschnitt (Grafik: DB AG)
Erster ICE am Osterbergtunnel 01.09.2014 (Foto: DB AG)

Zahlen und Fakten

Bauwerkslänge
2.082 m
Bauverfahren
bergmännisch
Tunnelröhren Durchmesser
9,6 m
Abstand der Gleisachsen
25 m
Minimale Überdeckung
3 m
Maximale Überdeckung
35 m
Rettungsstollen (alle 500 m)
4 Stück
Ausbruchmaterial
600.000 m3
Tunnelanschlag
02/2009
Tunneldurchschlag
11/2009

Die geologische Struktur des Osterbergtunnels

Das Gebirge besteht aus Mergel-, Kalk-, Dolomit- und Schluffgestein mit Fasergipseinlagen. Die verschiedenen Gesteine wechseln teilweise stark, sind aber regelmäßig gelagert.

Auf einer Länge von ca. 450 Meter standen im westlichen Teil der Tunnelstrecke Formationen des für die Gegend typischen Oberen Buntsandstein (Röt) an. Im Bereich zwischen Tunnelmeter 480 und 530 aus östlicher Richtung gesehen war ein hauptsächlich mit Ton verfülltes Versturzgebiet zu durchfahren. Der Bergwasserspiegel liegt deutlich unter der Tunnelsohle. Wasserzuflüsse nach Regenzeiten sind jedoch im Schichtbereich zwischen Wellenkalk und Buntsandstein bzw. im Versturzgebiet möglich.

Bohrkerne (Foto: DB AG)
Ortsbrust Kalotte mit Spritzmobil (Foto: DB AG)

Die Baustelle des Osterbergtunnels

Am Ostportal des Osterbergtunnels befand sich die Baustelleneinrichtung. Auf ihr befanden sich neben den Verwaltungseinheiten des Auftraggebers und des Auftragnehmers Werkstätten und die für den Tunnelbau notwendige Betonmischanlage.

Im Bauvorhaben sorgten in Spitzenzeiten bis zu 106 Beschäftigte aller erforderlichen Gewerke für einen zügigen und qualitätsgerechten Ablauf der Bauarbeiten. Überwacht wurde die qualitätsgerechte Herstellung des Tunnels einschließlich des nachgelagerten Einschnittsbereiches durch die vom Auftraggeber bestellte Bauüberwachungszentrale (BÜZ) mit 11 Mitarbeitern.

Baustelleneinrichtung Verwaltungseinheiten und Werkstätten (Foto: DB AG)
Baustelleneinrichtung Betonmischanlage (Foto: DB AG)

Das Bauverfahren des Osterbergtunnel

Der 2082 Meter lange, aus zwei eingleisigen Röhren bestehende, Osterbergtunnel wurde mittels konventionellen Spreng- und Baggervortrieb als zweischalige Gewölbekonstruktion mit einer Außenschale aus Spritzbeton und einer Innenschale aus Gewölbebeton gebaut. Beide Schalen sind mit einer Luftpolsterfolie konstruktiv getrennt.

Schematische Darstellung Bauverfahren (Grafik: DB AG)
Ortsbrust Kalotte mit Bohrwagen (Foto: DB AG)
Ortsbrust Strosse (Foto: DB AG)

Der Tunnelquerschnitt wurde abgestuft ausgebrochen: Der vorauseilenden Kalotte folgte der Ausbruch von Strosse und Sohle. Die Querstollen wurden dicht hinter dem Kalottenausbruch aufgefahren, so konnten die Querfahrten der Tunnellogistik vom Strossen- und Sohlausbruch getrennt gehalten werden.